Patmós

PatmosAusflug von Sámos auf die
Nachbarinsel Patmós

Überfahrt nach Patmós
Die kleine Nachbarinsel Patmós südwestlich von Sámos erreichen wir von Pytagório aus mit einer 2-stündigen Überfahrt. Diese Tagestour haben wir in Kokkári im zentralen Fährbüro in der Nähe der Kirche gebucht, wobei die Busfahrt nach Pytagório schon im Preis enthalten ist. Ein wenig früh aufstehen müssen wir schon in Kauf nehmen, aber sobald am Horizont die Insel Patmós wie aus 1000-und-1er Nacht auftaucht, ist alle Mühe vergessen. Das erste Gebäude, daß von Patmós vom Schiff aus zu erkennen ist, ist das Johannes-Kloster mit seinen mächtigen Zinnen. Umgeben ist das Kloster von den Häusern von Chòra hoch über dem Hafenort Skála und erinnert mehr an eine Burg als an ein religiöses Gebäude. Die weißen Würfelhäuser von Chòra und Skála haben im Gegensatz zu den Ortschaften auf Sámos eher einen Charakter wie die Städte und Dörfer der Kykladen. Wir befinden uns trotz der Nähe zu Samos in einer völlig anderen Gegend ... und wieder einmal zeigt sich, daß jede der griechischen Inseln einen eigeJohannes-Klosternen und unverwechselbaren Charakter hat.

Das Johannes-Kloster und Chòra
Von Skála aus führt am Fuße des inseleinwärts gelegenen Berges ein Treppenweg in ca. 45 Minuten hinauf zu dem Johannes-Kloster, der mehrfach die Straße kreuzt. Auf halben Weg befindet sich die Heilige Höhle der Apokalypse direkt an der Straße. Man sollte sich auf keinen Fall ein Besuch an diesem Ort entgehen lassen, an dem der Apostel Johannes die Offenbarung erhalten und um 95 n.Chr. niedergeschrieben haben soll.
Oben in den Festungsmauern angekommen, stellt sich Chòra uns als ein verwinkelter und mit engen Gassen und Treppenwegen durchzogener Ort dar. Innerhalb Chòras gibt es nur ein paar Stellen, von denen man auf die Insel oder das Meer hinunter sehen kann. Das Johannes-Kloster ist das zentrale Gebäude der Ortschaft und ist eines der bedeutendsten und ältesten (1089) griechisch-orthodoxen Klöster. Durch viele Erweiterungen und Umbauten bedingt, bietet es den Besuchern durch das verwirrende An- und Ineinander von Räumen, Türen, Gängen, Treppen und Mauern einen unvergeßlichen Eindruck.

Skala
Der Hafenort Skála
Nach dem Abstieg über den gleichen Treppenweg zurück nach Skála haben wir noch genug Zeit, uns bei einer Mahlzeit auf dem Marktplatz auszuruhen und die geschäftige Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. Auch Skála selber bietet sich für einen kleinen Rundgang an. Nördlich des großen Hafens finden wir ähnlich wie in Chòra verwinkelte Straßen und Gassen. Auf dem etwas südlich des Hafens gelegenen Felsvorsprung sollte man sich auf keinen Fall den Ausblick auf Skála entgehen lassen. Der Ausblick (Bild oben) liegt an der Hafenstraße in südlicher Richtung direkt rechts oberhalb der Straße. Wir gelangen - wie sollte es auch anders sein - mit ein wenig Hartnäckigkeit über enge Gassen und Treppen durch scheinbar private Gärten und Terrassen nach oben. Herrliche Photos von hier oben werden uns immer an diesen wunderschönen Tag erinnern.

Ist eine Busrundfahrt nötig?Blick von Chòra auf Skála
Ein kleiner persönlicher Hinweis sollte hier am Schluß nicht fehlen: Den Tagesausflug nach Patmós kann man auch mit einem Bustransfer hoch zum Kloster buchen. In dem Mehrpreis sind auch die Führungen in die Heilige Höhle der Apokalypse und ein Rundgang durch das Johannes-Kloster und Chòra enthalten. Diese Angebote rechtfertigen aber keinesfalls den stark überhöhten Mehrpreis, zumal keine Eintrittsgelder für Museumsbesuche enthalten sind und sich die Patmós-Rundfahrt eher als simples Herunterfahren von Chòra nach Skála entpuppt. Zudem ist man über den Gruppenzwang in Chòra an ein `ausgesuchtes´ Lokal und an fest vorgegebene Zeiten für den Rundgang usw. gebunden. Den Tag sollte man lieber seinen eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten und auf die `geführte Tour´ verzichten. Die Entfernungen auf Patmós lassen dieses auch für einen kurzen Aufenthalt durchaus zu.

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